~~META: date created = 2023-12-10 &date modified = 2023-12-10 ~~ ====== Pfeilschnelle Blechbüchse ====== \date //2023-12-10//\\ \note //[[yt>RQCT1f8IHK0|Bee Gees - To Love Somebody]]// {{ :blog:ig23:231210.jpg?400 |}} Eigentlich ja doch Puritaner ... ... und da sitzt du nun, ganz hinten in der Business ... und schaust auf die anderen Leute, die sich irgendwelche Blockbuster reinziehen, schlafen, arbeiten oder Schach spielen. Im Kopfhörer dudeln die Bee\_Gees 🎵\_You don't know what it's like / To love somebody / The way I love you\_🎵 Die Lichter sind schon gedimmt, gleich wirst du noch etwas an der nächsten Betriebsanleitung herumschreiben. Leicht angeschickert von der Bloody Mary und zwei Gläschen fruchtigem australischen Shiraz, den Bauch voll mit hervorragender Poularde, leckeren Ravioli und einer Auswahl Käse. Zweieinhalb Stunden hinter Frankfurt, gut neun Stunden vor Shanghai, irgendwo über dem Schwarzen Meer. Nicht weit von dir tobt der Krieg ... und du hockst da oben, in einer pfeilschnellen Blechbüchse ... rund und satt, auf einem geräumigen Platz. Irgendwie völlig surreal ... und ziemlich dekadent. Die Reise ist, natürlich, für die Arbeit. Der Platz zum Ausstrecken und Schlafen ist dir wichtig. Zum Essen eine geräucherte Bratwurst, eine doppelte Semmel und a Seidla Bier wären dir mehr als genug ... aber die Annehmlichkeiten nimmst du eben mit, auch wenn dir der Aufwand jedes mal auf's Neue suspekt ist. Wichtiger: du weißt den Komfort zu schätzen. Es ist ein absolutes Privileg. Der prototypische Langstrecken-Steward ist happy, weil du die Vorspeise lobst, den Ravioliteller ratzeputz leerfegst und auch sonst nicht meckerst. Wenn das die Messlatte ist ... die anderen sind halt doch alle Snobs\_😅 (Die Muße für den Text kam mir leider erst nach dem Essen. Daher nur ein Foto vom Frühstück.) /* Ende des Eintrags */ [<6>] {{tag>gedanken reisebericht}}