📅 2024-11-27
📍 Merseburg
🎵 Great Big Sea - The Chemical Worker's Song
Andere fliegen über's Wochenende nach Malle.
Was mach' ich? Helfe dabei, eine alte Werkzeugmaschine bei Magdeburg abzuholen.
Auf der Heimreise gab's dann für uns einen Zwischenstopp im sehr schönen Merseburg. Die Saale fließt dort malerisch am Fuß der Altstadt entlang.
Dom und Schloss sind direkt aneinander gebaut, damit die Patriarchen nicht weit laufen mussten, um Absolution zu erlangen.
Beim Inder war überraschend viel Betrieb – von wegen Dunkeldeutschland hasst Multi-Kulti.
Am Sonntag folgte nach einer kleinen Tour am Braunkole-Tagebau-Restloch (Geiseltalsee, echt schön da!) …
… noch einen Besuch im Deutschen Chemie-Museum. Das Schmuckstück dort ist ein Ausschnitt aus einer Ammoniak-Synthese-Anlage mit RIESIGEM Kolbenverdichter und Reaktionsturm.
Ansonsten gibt's ein Sammelsurium verschiedenster Prozessbaugruppen – von Pumpen und Rührwerken bis zu komplexeren Apparaten wie Groß-Destillationskolonnen und verschiedener Chlor-Alkali-Elektrolysezellen.
Alles sehr interessant anzuschauen – was mir aber gefehlt hat, war die Verbindung zu den vielfältigen Prozessen und Werken des mitteldeutschen Chemiedreiecks … diesem einst GEWALTIGEN, heute immer noch sehr großen Geflechts aus Standorten rund um Halle und Leipzig. Einst eine DER Säulen der DDR-Industrie, wo unter massiver Verpestung von Luft, Böden und Wasser mit veralteten Verfahren aus miesen Grundlagen wie der Braunkohle die Grundbausteine des modernen Lebens geschaffen wurden. Heute Grundstoff- und Feinchemie, zergliedert in unzählige kleine und große, meist internationale Konzerngesellschaften. Modern, sauber und mit VIEL weniger Arbeitskräften, aber immer noch extrem wichtig.
Wieder zurück in Unterfranken galt es nur noch, die schweren Einzelteile der #Stoßmaschine auszuladen und wieder grob zusammen zu setzen. So gingen zwei Tage mit vielseitigen Erlebnissen zu Ende.