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Vor 20 Jahren: Marschbefehl!

📅 2024-10-05
📍 Donauwörth
🎵 Regimentsgruß (Marsch)

20 Jahre ist es her … im Oktober 2004 durfte ich, als einer der wenigen, die's schon damals noch erwischt hat, zum 9-monatigen Wehrdienst einrücken.

Vielleicht lag's an meiner abgeschlossenen Informatik-Ausbildung oder daran, dass ich mir bei der Musterung gewünscht habe, wenigstens was „mit Funk oder am Computer“ machen zu können … jedenfalls kam ich zum Bataillon Elektronische Kampfführung 922 nach Donauwörth – also zur Fernmelde-Aufklärung. Diese Stationierung bescherte mir dann nach der mäßig harten 3-monatigen allgemeinen Grundausbildung weitere 2 Monate Spezial(!)grundausbildung mit Tastfunk (Morsen), Radartechnik-Grundlagen, Englisch und allerhand anderen Dingen.

Als Sportskanone und Koordinationswunder waren meine Leistungen in den üblichen soldatischen Disziplinen eher durchwachsen. Wenn ich nicht gerade auf die Scheibe meines Nebenmannes schoss, war ich mit Gewehr G36 und Pistole P8 ziemlich gut … mit dem Maschinengewehr Mg3 trotz größter Mühen dagegen unterirdisch. Dafür im Tastfunk horchen und den ganzen anderen nerdigen Disziplinen der Spezialausbildung natürlich ein Ass 🤓

Derart hervorragend ausgebildet gab's für mich in den letzten vier Monaten Dienstzeit dann leider KEINERLEI fachliche Verwendung. Mir fehlte die Sicherheitsüberprüfung Stufe 2 (Bw-Deutsch: Ü Zwo) durch den militärischen Abschirmdienst. Die gab's für meine zahlreichen freiwillig länger dienenden oder verpflichteten Kameraden – aber für den kleinen GWDLer nicht.

So beschränkten sich die Highlights auf je eine Woche Feldlager (Containerdorf) in Hammelburg. Dann Rebellen-Darsteller für die Ausbildung der Kameraden, die für den Einsatz im Kosovo ausgebildet wurden. Eine Woche B-Fo-Führerschein-Kurs in Ellwangen – also Autofahren für Leute, die schon Auto fahren können … der Platz war übrig und sollte nicht verfallen. Und dann die Bewachung des Airfield in Wiesbaden – einem großen Stützpunkt der US Army-Hubschraubertruppe.

Was hat's mir gebracht? Eine gewisse Prägung sicherlich. Und jede Menge verrückter bis lustiger Geschichten. Bekanntschaft mit vielen Spinnern und einer Hand voll cooler Leute. Reichlich Schikane, ein ausgeleiertes linkes Sprunggelenk. Und meinen Stuhl stelle ich in der Kantine jetzt IMMER zurück an den Tisch, wenn ich nach dem Essen aufstehe 😁

Die Alfred-Delp-Kaserne wurde nach der Bundeswehr-Reform ab 2013 abgerissen – inzwischen ist von „meinem“ Standort nichts mehr übrig.

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